3. Die Sonne scheint
Manu steht völlig genervt auf dem Hof als sie ein für sie unbekanntes Motorengeräusch wahrnimmt. Als Melli mit dem Vatra durch den Hofsilo fährt springt Manu hektisch hin und her. Sie kann ihren Augen kaum trauen und fragt sofort ob das nur ein Traum oder wirklich wahr ist. Manu nimmt Melli in den Arm, drückt sie und küsst sie leidenschaftlich vor Begeisterung.
Am nächsten Morgen wird schnell nach dem Weizen geschaut, der nur so von Unkraut übersäht ist. Auch die Ähren sehen ein bisschen mager aus, da muss wohl noch ein bisschen Dünger drauf. Als sie mit dem 500er Fendt die Feldpflege abgeschlossen hat tanzt sie pfeifend über den Hof, mit dem neuen Schlüssel klimpernd und steuert direkt auf das neue Gespann zu. Sie grinst über das ganze Gesicht und schwingt sich auf das neue Gefährt. Eine Sache die ihr aber so gar nicht liegt ist das Ballenstapeln! Manu, die Ungeduld ist froh, dass sie diese nervige Arbeit an ihre liebste abgeben kann, denn Melli kann nicht nur gut mit Menschen, nein, auch die Ballen sind von ihr begeistert. *damit hier nicht gerätselt wird, ob sie das wirklich kann, oder mit AutoLoad arbeitet...*
Ja!!! Melli stapelt manuell ;-)
Am Nachmittag muss sie das gute Stück wieder an die Hofherrin abtreten, denn Manu möchte das schöne Wetter nutzen und noch die zweite Wiese Mähen und zusammenlegen damit morgen alles in den Silo kann. Man könnte fast meinen, dass es den Fendt überhaupt nicht mehr gibt, denn hier wird umgespannt was das Zeug hält. Wenn die Liebe so weiter macht hat der Valtra in 10 Wochen mehr Betriebsstunden auf der Uhr als der Fendt. Mähwerk ab, Schwader ran, Hauptsache Manu kann Valtra fahren.
Währenddessen sitzt Melli im Rathaus. Hans vom Maschinenring und Nicole vom örtlichen Viehhandel treffen sich dort mit den anderen Landwirten der Region um über eine "Gemeinschaft ökonomischer Landwirte" zu debattieren. Als Hans Melli davon gestern erzählt hatte war sie sofort angetan und hat ihre Anwesenheit schon bestätigt bevor Hans seinen Satz zu Ende bringen konnte. Das passt vollkommen in ihren Plan, denn so steht sie nicht alleine da etwas für die Umwelt zu bewegen, sondern hat kräftige Mitstreiter. Als sie am Abend nach vier aufwühlenden aber ergebnisreichen Stunden wieder auf den Hof fährt muss sie lächeln. Sie ist sich ziemlich sicher, dass keiner der Fendt´s nach der Arbeit gewaschen wurde. Beim Blick in die Halle wird dieses auch prompt bestätigt. Der Valtra steht frisch gewaschen vor der Scheune, als ob er überhaupt nicht bewegt wurde. Sie geht ins Haus, Manu hat einen leckeren Salat zubereitet und eine Flasche Valpolicella geöffnet. Sie sitzen draußen am Tisch und beraten sich für den nächsten Tag.